Handlungskonzept der Hauptschule Fallersleben zum Umgang mit Schulabsentismus
Leitgedanken für die Schule: Jeder Schüler ist in jedem Unterricht wichtig.
Leitgedanken für den Schüler: Jeder Unterricht ist für mich wichtig.
Schulabsentismus ist unterschiedlich begründet:
Schulangst heißt „Angst vor der Schule“. Ursache und Auslöser können u. a. Angst vor Schulversagen, vor Mitschülern oder Lehrern sein. Ist Schulangst durch Mobbing oder Gewalterfahrung begründet, müssen wir geeignete Schutzmaßnahmen treffen. Außerdem muss das Selbstwertgefühl gefestigt, die Frustrationstoleranz erhöht und die soziale Kompetenz verbessert werden. Hilfreich sind u. a. kleine Erfolgserlebnisse und die Vermeidung von Überforderung der entsprechenden Schüler.
Schulschwänzen ist oft mit dem Verweigern von Anstrengungsbereitschaft und ungünstigen Sozialstrukturen verbunden. Je früher und konsequenter unsere Schule auf eine sich anbahnende Schwänzer-Karriere reagiert, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Die Strategien beinhalten das Einführen fester Regeln, deren konsequente Überwachung und Kontrolle sowie motivationsfördernde Angebote, um die Jugendlichen zur Mitarbeit zu gewinnen und persönlich zu erreichen. Die Schaffung einer positive Lern- und Schulatmosphäre ist die beste präventive Maßnahme gegen alle Formen des Schulabsentismus.
Grundsätzlich gilt: ein Konzept ist nur dann erfolgreich, wenn danach gehandelt wird.
Schon bei der Anmeldung wird mit allen Beteiligten folgende Regel verabredet: Die Erziehungsberechtigten entschuldigen ihr Kind spätestens am ersten Tag der Abwesenheit telefonisch im Sekretariat oder beim Klassenlehrer. Am Tag der Rückkehr in die Schule wird eine schriftliche Entschuldigung vorgelegt. Dauert die Krankheit mehr als 3 Tage, wird ein ärztliches Attest eingereicht. Für die Kontrolle und Aufbewahrung ist der Klassenlehrer verantwortlich.
In der 1. Stunde erfolgt eine Anwesenheitskontrolle in allen Lerngruppen. Fehlende Schüler werden ins Klassenbuch eingetragen. Liegt dies nicht vor, erfolgt bei häufiger fehlenden Schülern eine kurze Meldung an den Klassenlehrer. Außerdem wird in diesen Fällen Fr. Greco benachrichtigt, die sofort zu Hause anruft und das Ergebnis des Telefonats dem Klassenlehrer bzw. Fachlehrer mitteilt.
Stunden, die nicht aus gesundheitlichen Gründen versäumt werden, sind nach zu holen. Dies gilt gerade auch bei Fehlzeiten durch „Verschlafen“. Außerdem haben die Schüler die Aufgabe, sich um die Aneignung des versäumten Stoffes selbstständig zu kümmern. Dazu gehört, dass sie sich verteilte Arbeitsmaterialien besorgen, nach aufgegebenen Hausaufgaben fragen und bei größeren Unklarheiten Kontakt mit dem entsprechenden Lehrer aufnehmen. Für die ausgegebenen Arbeitsmaterialien wird in jedem Lernraum eine Ablage geschaffen.
Bei häufigerem entschuldigten Fehlern oder beim Verdacht auf Gefälligkeitsentschuldigungen wird ein ärztliches Attest angefordert.
Bei unentschuldigtem Fehlen wird in jedem Fall Kontakt mit den Eltern aufgenommen und es wird versucht, die Gründe hierfür herauszufinden. Ergebnis und erforderliche Vereinbarungen werden in einer Aktennotiz festgehalten. Im Wiederholungsfall wird ein pädagogisches Gespräch mit Klassen-, Fachlehrer, Eltern, Schüler, ggf. der Schulleitung und ggf. einem Mitarbeiter des Jugendamtes durchgeführt, in dem folgende Dinge geklärt werden:
1. Ursachenanalyse
2. Hilfemöglichkeiten
3. konkrete Zielvereinbarungen
Schwänzt der Schüler weiterhin die Schule, so ist unbedingt die Erziehungsberatung der Stadt Wolfsburg einzuschalten. Sie bietet Diagnostik und Beratung, die der Schule in dieser Form nicht zur Verfügung stehen. Nach Absprache kann auch das Förderzentrum der Lotte-Lemke-Schule einbezogen werden. Fehlt der Schüler mehr als 4 Tage unentschuldigt, wird ein Bußgeldverfahren bei der Stadt Wolfsburg eingeleitet. Einzelstunden können addiert und zu einem Fehltag zusammengezogen werden.
In besonders hartnäckigen Fällen kann mit Hilfe der Stadt die Jugendgerichtshilfe eingeschaltet werden, die die Zuführung der Schüler zur Schule mit Hilfe der Polizei anordnen kann.
Nachbemerkung:
Für die Hauptschule Fallersleben arbeitet der Kollege R. Czubba im Absentismus-Ausschuss der Stadt Wolfsburg mit. Dieser Ausschuss hat einen Wettbewerb für die beste Präventivmaßnahme gegen Schulschwänzen initiiert (1000€ Preisgeld für den Gewinner im Bereich der SEK 1), an dem sich auch unsere Schule mit der Break-Dance AG beteiligen will.
Beratung/Hilfe bei Absentismusproblemen:
- Erziehungsberatung Mitte, Braunschweiger Straße 12, 05361 – 464 8760, Sprechzeiten ohne Anmeldung: Montag 16-18 Uhr und Donnerstag 11-12 Uhr
- Erziehungsberatung Westhagen, Dessauerstr. 34, 05361 – 8770 10, Sprechzeiten ohne Anmeldung: Mittwoch 16-18 Uhr, Freitag 11-12 Uhr
- Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) , Tagesansprechpartner beim Geschäftsbereich Jugend : 05361 282 827
- Ansprechpartner im Geschäftsbereich Schule und Sport (bei Einleitung von Bußgeldverfahren): Frau Silke Niehs 05361 – 282 317, oder Frau Heike Klock 05361 – 282 650,
- Lotte-Lemke-Beratungsstelle in Wolfsburg: 05361 –
- Schulwerkstatt der Stadt Wolfsburg (für „nichtbeschulbare“ Jugendliche): Frau Kruse-Rasch, Herr Reinke, Benzstraße 21 a, 05361 – 55 89 28,
Beschlossen auf der Gesamtkonferenz vom 4.11.07